AREAL

 

Ein Areal ist ein vom Außen, mittels einer physischen Barriere, abgegrenzter Bereich.

Die Frage, die sich deswegen aber stellt ist: „Was ist Außen?“

Um die Frage weiter zu treiben, kann auch gefragt werden:

„Was soll draußen bleiben?“

Was gehört folglich in eine Areal und was nicht?

Und was ist das, was außerhalb des Areals ist?

Es scheint also eine präzise Vorstellung zu geben.

Von einem Innen und einem Außen.

Von dem, was rein darf und von dem, was mit Hilfe der Barriere, abgehalten werden soll.

Ein Areal, ein Garten ist also ein abgegrenzter Bereich, in dem eine Form von Vorstellung kultiviert wird.

Die Vorstellung G/ARTEN.

Wir leben in einer modernen, in einer schnellen Zeit.

In virtual reality, im second life und lassen uns im Raum, mit Hilfe von sich im Weltraum befindenden

Satelliten, über die Erdoberfläche navigieren, auch wenn unsere Vehikel, sich nicht im Wasser befinden,

sondern auf gummierten Rädern über asphaltierte Wege manövriert werden.

Und dennoch haben wir seltsamer Weise, eine sehr altmodische und romantische Vorstellung von dem,

was ein Garten sein soll.

Vielleicht ist heute ein Garten nichts anderes, als ein Rückzugsort, von, oder besser gesagt, vor all dem,

was unüberschaubar, frei und nicht kontrollierbar, um uns herum, Tag ein, Tag aus, geschieht. 

Und es geschieht viel.

Die Kunstgeschichte stellt uns den Begriff hortus conclusus zur Verfügung.

Direkt übersetzt bedeutet das: eingeschlossener Garten.

Ein geheimer Garten also, ein Rückzugsort vor der fremden, unbekannten Außenwelt.

Früher war die Welt, die sich um die einzelnen Personen herum befand, unbekannt, fremd,

wahrscheinlich sogar furchteinflößend. Deswegen gab es wohl das Interesse einen

kleinen geschützten Bereich herzustellen.

Einen privaten Rückzugsort, zur Kontemplation, Meditation und Kommunikation.

Nun?

Wie ist das heute?

In einer Welt, von der wir denken, dass wir sie, kennen würden.

In einer Welt, die wir, arglos nutzen und benutzen.

In einer Welt, in der wir modernen Menschen leben.

Was wissen wir?

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Ästhetischer Kapitalismus

Effizienz

Unkraut

Wolfserwartungsland

Erosion

zwei punkt null

benötige ein neues update für meine denk-platt-form, denn mein denken ist nur noch eine 

platte form, flachware, übliche handelsware, nicht weiter gekommen und im

Alt-her-gebrachten stecken geblieben

ERWARTUNGSLAND MENSCH, zwei mal weise 

 

AREAL

Ein Rest-stück Land, am Rand einer Wohnsiedlung in Oberschwaben. Unweit davon ragen die

Doppeltürme der barocken Kirche in den Himmel. Tradition senkrecht, mal zwei.

Ein zarter Holzzaun umschließt die 450 Quadratmeter große Fläche. Noch junge Apfelbäume und

simulierte Bäume, hergestellt aus den Stämmen, gefällter Bäume, treffen aufeinander.

Die unechten Bäume schimmern in fremden Farben. Ein Stahlblau, wie man es von den Chitinpanzern

der Käfer, in Sandglimmer, wie man es von manchen unserer Böden in der Natur kennt und in tiefem

Violett, das eine kleine, unbemerkte Blüte im Gras trägt.

Ein Weg aus alten, roten Sandsteinplatten, die vorher Wegplatten auf einem Friedhof

waren, führt hinein und umschließt eine Plattform aus Beton. Sie ist hart, eckig, asymmetrisch.

Und fremdartig. Und doch, der Höhe wegen, kann man sich auf sie setzen oder legen.

An sonnigen Tagen speichert sie die Wärme. Das ist angenehm. An Regentagen gleicht sie einem

Becken. Ein erhabener Rand von wenigen Zentimetern sammelt das Regenwasser.

Enten fliegen ein, und landen, mh, prallen auf, fallen auf die Wasserfläche ein, rein.

Simulation, Spiegelung, Brechung.

Pflanzen wachsen in verschiedenen Ebenen und zeigen sich zu verschiedenen

Jahreszeiten. Insekten kommen. Die, die fliegen können, natürlich zuerst. Andere kommen später.

Vielleicht braucht man aber auch länger, um sie zu bemerken. Im Durcheinander der Halme wartet im

Zentrum des Netzes die exotische Zebraspinne. Weiß, gelb, schwarz.

Wind bewegt die Wasseroberfläche. Am Rand stillt eine Honigbiene ihren Durst.

Bienenpause.

Und der steife, 6 Meter hoch in den Himmel ragende Baustahl, er schimmert in sandigem Grün.

Und? Und er bewegt sich. Bewegt er sich? Der Wind. Er lässt ihn schwingen und verunsichert meinen

Stand. Stehe ich fest, oder bin ich es, der schwingt?

Oder bin ich es, der schwankt?

Ach ja, und da!

Habe ich eben erst bemerkt. Graue Buchstaben, übereinander, Silhouetten.

H E L L O

Und dort ähnlich, aber doch anders. Wie die Bremer Stadtmusikanten aufeinander stehend.

Wippend. Von unten nach oben muss man das lesen:

H E L P

 

Wann kommst Du?

Wir warten schon lange. HEARTH

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